Mendoza, Argentinien

Ja, so schnell kann´s gehen und nun bin ich schon in Mendoza, Argentinien!
Meine Woche in Santiago war toll, wir waren jeden Abend unterwegs und haben alle Freunde von Lorenz getroffen. Ich muss sagen, Pisco (der Nationalschnaps Chiles) schmeckt nicht schlecht... ;o)
Tagsueber hab ich mich ans Spanisch lernen gemacht, man oh man, ist das schwierig. Aber ich muss sagen, dafuer dass das alles noch ganz neu ist, klappt es nicht schlecht. Problem ist nur, dass die hier ja eigentlich gar nicht Spanisch sprechen, sondern Catellanisch, eine abgewandelte Form, die sich oft aber komplett anders anhoert, bzw viele Woerter sind total anders oder existieren im ¨normalen¨Spanisch gar nicht. Habe verzweifelt versucht, ein Grammatikbuch zu finden-keine Chance. Also ist es wirklich Learning by Doing. Habe allerdings mein kleines Phrasebook ¨Latin American Spanisch¨, fuer´s Erste muss das halt reichen.
Jaaa, jedenfalls waren wir ueber´s Wochenende in Viña del Mar, Valparaiso und Reñaca, bei Verwandten von Lorenz. Gewohnt haben wir bei Isidro, seinem Onkel.
So eine Gastfreundschaft, dass koennt ihr euch nicht vorstellen!
Das erste, was er sagte war¨Fuehl dich wie Zuhause, nimm alles und sag wenn du was brauchst!!¨WOW! Das Wochenende war also wirklich super schoen, auch weil die ganze Zeit die Sonne schien! Tagsueber sind wir viel rumgefahren, haben Family besucht, waren kurz am Strand, einkaufen, essen usw und abends haben wir uns dann wieder mit Freunden getroffen (habe ich schon erwaehnt, dass Pisco wirklich seeeeeeehr lecker ist?? *g*). Zum Glueck konnten sein Onkel, seine Cousine und ihr Freund Englisch, so wurden viele interessante Gespraeche gefuehrt.
Gestern ging es dann mit dem Bus heim ( heim... :o)) nach Santiago und heute morgen machte ich mich auf eigene Faust auf nach Argentinien. Zuerst musste ich zum Busbahnhof kommen und das klingt einfacher als es war.
1. Colectivo (Art Sammeltaxi) anhalten, sagen wo ich hinwill (ganz plump: METRO!!) und vertrauen...
2. Bileto kaufen, zum Glueck Einheitspreise!
3. Richtige Linie finden, Haltestelle nicht verpassen
4. Umsteigen! Wieder richtige Linie und Haltestelle finden
5. Busbahnhof finden (diesmal naemlich zum internationalen Terminal)
6. Bin dem erstbesten Anbieter gefolgt, habe aber sogar noch gerafft zu Handeln-juchuuhh!
7. Noch schnell Proviant fuer die 7 Std lange Fahrt kaufen, zum Glueck stand an der Theke alles angeschrieben...
8. Richtigen Abfahrtsterminal finden, warten, einsteigen und los geht´s!!

Neben mir sass Sebastian und man glaubt es kaum, wir haben uns sogar unterhalten und da er kein Wort Englisch konnte, sogar auf Spanisch.
Wir fuhren quer durch/ueber die Anden und obwohl es schon beeindruckend war, war es doch weniger spektakulaer als erwartet. An der Grenze hiess es erstmal warten, dauerte ewig bis alle Papiere und das ganze Gepaeck gecheckt war.
Doch dann ging es weiter in Richtung Mendoza. Dort angekommen warteten schon viele Leute mit Flyer von Hostels und da es schon dunkel wurde, entschied ich mich, mit einem mitzugehen. Nachdem Sebastian mir argentinische Pesos in chilenische umgerechnet hatte, stellte sich heraus, dass es eigentlich etwas teuer ist, aber das war mir dann auch egal. Auf der Suche nach einem ATM fuhren wir quer durch Mendoza bevor ¨der Mann¨mich dann zum Hostel brachte. Dieses ist etwas, ich sag mal, fragwuerdig, mal schauen, ob ich mich morgen nach einem anderen umschaue.
Jetzt mal ganz generell:
Alles, was ihr euch unter Suedamerika vorstellt, stimmt nur teilweise. Es ist, sorry, aber dass muss ich einfach sagen, noch viel, viel gefaehrlicher als man immer hoert!
Was mir die Einheimischen schon fuer Stories erzaehlt haben, da bleibt einem echt die Spucke weg! Mir wurde auch eingebleut, dass ich bloss nie sagen soll, dass ich alleine unterwegs bin, ich soll immer erzaehlen, dass ich hier bei Verwandten wohne und ganz viele starke Brueder habe usw. Habe ich auch gleich bei Sebastian angewendet (man weiss ja nie!) und er war dann doch etwas verwirrt, als ich ihm sagte, dass ich hier bei meinem Onkel und meiner Tante wohne und ganz viele starke Cousins habe. Auf weiteres Nachfragen hin hab ich dann nur noch gemeint, dass die halb deutsch, halb chilenisch waeren und dann schnell das Thema gewechselt. Muss ich mir also noch genauer ausdenken... *g*
Man muss einfach krass aufpassen und nie viele Wertsachen mit sich rumtragen (Ja, aber was ist dann mit iPod, Cam, Handy, Pass??)...
So war die Fahrt mit der Metro echt ein Abenteuer, ich bin jetzt schon voll paranoid und vermute hinter jedem Jugendlichen einen Kriminellen, aber ich denke mal, zu viel Vorsicht kann nicht schaden.
Wegen meiner Haare falle ich ja auch sofort als Auslaenderin auf, also doch faerben??
Nee, muss auch so gehen, bin aber trotzdem froh, wenn ich Lorenz wieder an meiner Seite habe.
Aber abgesehen von der Kriminalitaet bin ich von Chile restlos begeistert, ich kann irgendwie noch gar nicht in Worte fassen, was mir so gefaellt. Auf der einen Seite ist Santiago schon recht europaeisch, auf der anderen Seite dann z. B. Valparaiso so gar nicht, mir gefallen die Haeuser hier total gut, die kleinen Gaesschen und Strassen, die vielen kleinen Supermaerkte und Marktstaende.
Alles ist relaxt, Uhrzeit spielt keine Rolle, ¨spaeter¨ist das am meisten gebrauchte Wort hier!

Fuer mich spielt die Zeit aber doch noch eine Rolle, deshalb mal:
Buenas Nochas, Lisa